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Was ist eine Biogasanlage?
Allgemein:
Biogasentstehung gibt es nicht erst in unserer Zeit. Dieser Prozess des Absterbens organischer Masse findet schon seit Urzeiten statt.
Biogas bildet sich in der Natur immer dann, wenn sich organische Verbindungen unter Luftabschluss auflösen, z.B. bei der Zersetzung tierischem und pflanzlichem Material. Dafür sind anaerobe Bakterien, die ohne Sauerstoff leben können, verantwortlich. Der in mehreren Stufen ablaufende Prozess findet z.B. in Sümpfen und Mooren, auf Reisfeldern, in Misthaufen und Jauchegruben, auf Müllkippen, im Dickdarm von Tieren und Menschen und vor allem in den Mägen der Wiederkäuer statt.
Vergleich Biogas - Kuh
Man kann eine Biogasanlage mit dem Verdauungssystem einer Kuh vergleichen

Über das Maul nimmt die Kuh täglich Futter auf und gibt über die Speiseröhre immer kleine Portionen in den Pansen. Bei unserer Biogasanlage wird das Futter mit einem Lader in einen Vorratsbehälter gegeben und dann über eine Schnecke jede Stunde den Gärbehälter (=Fermenter) zugeführt.
Im Magen der Kuh wird das Futter durch viele kleine Bakterien in wichtige Nährstoffe zersetzt. Das gleiche passiert in unseren Fermentern.
Wichtig dabei ist, dass die Bakterien in beiden Fällen immer möglichst gleiche Voraussetzungen haben. Das bedeutet, dass immer das gleiche Futter gefüttert werden soll und die Temperatur immer gleich bleibt. Bei der Kuh liegt diese bei 38,5°C und bei unserer Anlage bei 43°C. Sollten zu starke Schwankungen auftreten, können sich die Bakterien bei beiden nicht so schnell umstellen und sterben ab. Die Kuh gibt dann weniger Milch und die Biogasanlage produziert weniger Strom.
Die Kuh produziert aus den Nährstoffen Milch und Fleisch, die Anlage Strom und Wärme. Was die Kuh nicht verdauen kann wird in Form von Kot und Harn wieder ausgeschieden. Circa 70 % der gefütterten Menge können auch die Biogasbakterien nicht verwerten. Das ausgefaulte Material sinkt in den Fermentern zu Boden und wird dort mit einer Pumpe in das Endsubstratlager befördert, wo es zwischengelagert wird um dann von dort aus als wertvoller Dünger wieder auf die Felder ausgebracht zu werden.